Zauber, zauber oder der Weg ins Glück

Salto Chorale Berlin probt jetzt mit Jamulus – zauber, zauber oder der Weg ins Glück
Salto Chorale Berlin probt jetzt mit Jamulus – zauber, zauber oder der Weg ins Glück
Mit diesem Mischpult kann man während der Probe die einzelnen Mitsänger individuell einstellen.

Es begegnet einem manchmal ein Wort, das man noch nie gehört hat. Es lädt dazu ein, sich etwas vorzustellen, weil es einfach keine Ähnlichkeit mit dem hat, was man so im Laufe des Lebens gehört hat.

So hörte sich für mich dieses Wort an, als sagte man einen Zauberspruch, und so wandert die Fantasie einfach los und stellt sich etwas Schönes vor. Das Wort heißt Ja-mu-lus. Und so zog mich dieses Wort immer mehr in seinen Bann.

Was ich aber nicht ahnte, es wollte sich nicht so einfach fangen lassen. Die Magie des Wortes führte zunächst zu einer zoom-Konferenz mit fast 300 Teilnehmern. Mein erster Gedanke – das kann nichts werden. Aber es gab tatsächlich einen Magier, der die Geschicke geschickt leitete. Und einmal an der Angel bestellte ich mir, ehe ich mich recht versah, ein kleines technisches Wunderwerk genannt USB-Audiointerface.

Ausgerüstet damit und den magischen Anweisungen des erwähnten Magiers tüftelte ich an meinem PC und der großen weiten Welt des Internets an Dingen herum, die mich nicht so leicht in diese Wunderwelt des Jamulus einlassen wollten. So hat doch dieses Windows genannte Wunderding, das einem das Leben so leicht machen möchte, offensichtlich von diesem Jamulus noch nicht so viel gehört und wollte sich damit nicht gemein machen.

Inzwischen und sozusagen rückwärts betrachtet war es doch gar nicht so schlimm. Es erklärt sich alles logisch und fügt sich wunderbar zu einer völlig neuen Erfahrung.

Ich bin auf das gemeinsame Singen in einer völlig neuen Dimension voller Vorfreude.

rei.

Dont stop me now

Salto Chorale Berlin – wir singen auch Queen
Salto Chorale Berlin – wir singen auch Queen

„Dont stop me now“ von Queen ist unser neuestes Stück, das wir gerade in den zoom-Proben einstudieren. – Queen – finde ich total cool!

Und heute morgen hörte ich, dass der Bassist der Band, Brian May, dieses „Dont stop me now“ anscheinend noch immer zum Motto seines Lebens erklärt. Er will sich nicht aufhalten lassen in seinem Engagement für Wildtiere, ganz besonders für Dachse.

Deshalb hat er Anfang Januar mit Sergio Momo (kreativer Kopf der italienischen Luxusmarke Xerjoff) ein Parfüm kreiert und nach dem (Song-)titel „Save me“ benannt. Es trägt den Duft von Sandelholz und Dachs in sich. Mit diesem edlen Duft sollen Spenden für den Tierschutz gesammelt werden. Vieleicht ja deshalb dieser passende Name, der zugleich auch der Name einer Stiftung zum Schutz für Wildtiere in Großbritannien ist.

Noch am Rande, das Fläschchen mit 50 ml kostet 410 Euro. Ein paar davon wurden von den beiden Herausgebern sogar handsigniert.

Schade, dass der Name des Parfüms nicht der Titel unseres Liedes ist. Doch vielleicht singen wir ja auch noch irgendwann „Save me“? Wäre in diesen gesundheitlich umstrittenen Corona-Zeiten ja vielleicht sogar eine gute Idee.

jan.

Coronierte Chorprobe

Salto Chorale Berlin – Proben jetzt wieder möglich

Darauf habe ich schon lange sehnsüchtig gewartet. Endlich wieder in gewohnter Umgebung einen anständigen Sound beim Singen auch hören können. Darauf freue ich mich schon sehr. Aber nun erst mal hinkommen zum ersehnten Probenraum. Fahre mit dem Auto um zwei Ecken und auf einmal so viele Autos vor mir. Nicht schlimm, biege ich eben links ab, Mist geht nicht. Also weiter, vielleicht rechts ab. Geht nicht, Baustelle, nur eine Spur. Also gerade aus über Baumschulenweg? Lieber nicht – sieht alles voll aus. Also über Sonnenallee und Elsenstraße. Noch nie so viele Autos vor diesen Ampeln gesehen. Ok, nicht zu ändern. Endlich in der Elsenstraße und noch mehr Autos. Nur weg hier, Richtung Oberbaumbrücke. Na prima, voll, voller, noch voller. Ergebe mich dem Schicksal, muss ja irgendwie über die Spree kommen.

Endlich da. Maske auf. Hechel die Treppe hinauf, ach ja, Hände desinfizieren, öffne die Tür und da ist es, mein Ziel. Ein riesiger Raum, alle stehen schon auf ihren Positionen. Fein säuberlich in mehreren Reihen aufgestellt mit mindestens 2 Metern Abstand in alle Richtungen (Foto). Man hat mich sogar vermisst und fragt besorgt warum ich erst jetzt erscheine. Ich winke ab. Ich will endlich schön singen.

Los geht’s mit „Heaven is a wonderful place“. Die solange entbehrte Klangfülle fühlt sich gut an. Ein wenig fremdelt man jedoch noch mit dem neuen Klangerlebnis. Die weiten Abstände zwischen uns ergeben noch einen ungewohnten Klang. Zu schnell vergeht die halbe Stunde, die wir singen dürfen. Also alle Fenster auf. Donnerwetter, die Fenster haben ja alle neue Haken zum Feststellen bekommen. Die Pause verbringen wir in kleinen Grüppchen verteilt auf mehrere Klassenzimmer, die natürlich schon vorgelüftet waren.

Nach der Pause wagen wir uns mit großem Tempo an unseren neuen Titel „Count on me“. Irgendwas stimmt im Sopran noch nicht. Antje zeigt den Damen irgendwas mit wippenden Knien, was offensichtlich den gewünschten Ton unterstützen soll. Diese Bewegung soll bei den Damen nicht unbekannt sein und dabei helfen, wenn man mal müssen muss. Man mag es nicht glauben, aber es scheint zu funktionieren. Anschließend widmen wir uns unserem neuesten „schlimmen Schlager“ mit dem Titel „Spaniens Gitarren“, der mit sehr vielen seltsamen Instrumenten ausgestattet ist: z.B. ring-dige-ding, dw-dw, da-dl-la, huu-huu, domdomdomdom, düdl-lüdl-lü und alles verbunden mit Tortilla, Amigo und rack-zappa-du, das ganze angereichert mit Sonnenschein, Sombreros und rassigem Flamenco. Schade, schon wieder ist die halbe Stunde rum, also Ende. Alle Fenster wieder auf und das Hygiene-Team zum nachsitzen bitte Platz nehmen. Einer muss ja die Fenster zumachen.

rai

Singing in the setting sun

Erste Chorprobe von Salto Chorale Berlin nach dem Corona-logdown
Erste Chorprobe von Salto Chorale Berlin nach dem Corona-logdown
Chorprobe von Salto Chorale Berlin auf den Brettern des Tempodroms

Die Bretter, die die Welt bedeuten, waren am letzten Donnerstag die, die das verwaiste Tempodrom umgeben. In fast jeder Nische hatten sich Menschen (natürlich mit zwei Meter Abstand) getroffen, um ihren sonst in geschlossenen Räumen stattfindenden sehr sinnvollen Vergnügungen nachzugehen. Unsere bestand darin, die erste Chorprobe seit Anfang März zu zelebrieren, so etwas wie Normalität nach der Sommerpause herzustellen. Und siehe da: es war wunderbar.

Bei traumhaftem Wetter, für Zwecke des Gesanges, ließen wir die Töne rutschen und schauten mal, was alles noch ging. Heaven is a wooonderful place war der Eröffnungskanon. Happy together mussten wir zweimal singen, eigentlich einer unserer Standards, aber beim ersten Mal klang es erstens schräg und zweitens sind wir einen ganzen Ton abgerutscht. Dann wurde es aber stetig besser, erstens mit unserem Trampelstück En fillant, wofür die Bretter um das Tempodrom wirklich erstklassig geeignet waren, da konnte man sogar mit Sandaletten einen Effekt erzeugen; zweitens mit unserem neu in der Einstudierung befindlichen Stück „Count on me“, das wir tatsächlich während der ersten Welle uns online erarbeitet haben und das beim ersten live Zusammensingen erstaunlich gut funktionierte; und zum Abschluss gönnten wir uns noch Viva la vida von Coldplay, das wir alle sehr gerne singen, obwohl das Arrangement gefühlt von jedem zweiten Chor in Berlin gesungen wird.

Back in the saddle again, wie der Amerikaner sagt. Hoffen wir, dass in den nächsten Wochen das Wetter hält. Beim Taiji, das ich schon seit Mai im Park mit paar Gleichgesinnten betreibe, gab es auch niemals Regen, was andererseits irgendwie gruselig ist. Vielleicht sollten wir doch hoffen, dass diese oder jene Probe mal ins Wasser fällt. Singing in the rain. Allerdings müssten wir dann wirklich Stücke singen, die wir auswendig können. Oder die Noten laminieren wie heutzutage die Speisekarten.

fgs

Schuss im zoom

zoom-Probe mit Kriminal Tango
zoom-Probe mit Kriminal Tango
Auch in einer virtuellen Chorprobe kann es zum Schuss kommen.

Schuss in der virtuellen Chorprobe

Es ist zunächst ein beliebiger Donnerstag, 19 Uhr, und in wenigen Minuten beginnt das mittlerweile übliche Procedere. D.h. Rechner, Handy oder Laptop einschalten, das Mikrofon prüfen und die Kamera einrichten. Und nach und nach erscheinen, begleitet vom einem „Plimm“ aus dem Lautsprecher, die Protagonisten einzeln auf der Bühne. Die in diesem speziellen Fall jedoch aus einem Bildschirm besteht.

Ein Gesicht nach dem anderen füllt diesen Bildschirm. Man begrüßt freudig den einen oder anderen und hat Mühe ins Gespräch zu kommen, weil nun mal immer nur einer zu verstehen ist. Ein im Moment noch unlösbares technisches Problem.

Die virtuelle Probe nimmt den schon mehrfach erprobten Verlauf und alles ist irgendwie wie immer. Der eine findet dies nicht, der andere sieht das nicht, der nächste erklärt geduldig und am Ende geht es wieder oder besser irgendwie.

Erst am nächsten Tag bestätigt sich eine von mir ganz nebenbei bemerkte, aber mit keiner weiteren Beachtung und als bedeutungslos abgetane Kleinigkeit, dass da doch was war. Jetzt kann ich es deuten: es war dieses Lächeln, dieses Leuchten in den Augen der Chorleiterin.

Sie hat uns im Moment der allerhöchsten Konzentration bei der Darbietung des „leisen Servus“ bildlich festgehalten. Doch, damit nicht genug! Auch hat sie uns ein für alle Mal als “singende“ Zeugen einer kriminellen Handlung filmisch verewigt.

Die Folgen sind natürlich klar. Wie Ute richtig bemerkt hat, wird diese Tat in das große SALTO-Erinnerungsbuch eingehen.

rei

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